Zur Person

 

Ich kam im Winter 1963 auf einer Fahrt zur Entbindungsstation Wolfen zwischen Zscherndorf und Bitterfeld zur Welt. Die ersten Jahre meiner Kindheit erlebte ich im Haus meiner Großeltern. Kein direkter Bauerhof, aber ein ländlicher Lebensstil. In einer sehr schlichten aber schönen Umgebung waren Stress, Hektik und Lärm der Industriestadt Bitterfeld für mich als Kind „meilenweit“ entfernt.

 

Mit 4 Jahren ging es in die „Großstadt“; vom dörflichen Idyll in den Hinterhof.

 

Wie fast alle meiner Altergefährten wurde ich mit 6/7 Jahren nicht nur eingeschult sondern auch Jungpionier. Dann Thälmannpionier und Mitglied der ostdeutschen Jugendorganisation Die Schule nach der 8. Klasse zu verlassen und eine Lehre zu beginnen, also Geld zu verdienen, war zu dieser Zeit noch ziemlich normal. Trotz der familiären Notwendigkeit durfte ich meine schulische Laufbahn mit der 10. Klasse abschließen.

 

Mit 14 schwebten mir 2 Berufswünsche vor. Berufsmusiker oder Berufskraftfahrer. Für ersteres fehlte meiner Mutter leider das nötige Vitamin B und mir damit das nötige Rüstzeug. Autos waren 1979 in meinem Umfeld noch etwas besonderes. Taxi- oder Busfahrer zu sein, war für mich insofern ein höchst erstrebenswertes Ziel. Ich erlernte den Beruf „Fahrzeugschlosser – Spezialisierungsrichtung: Berufskraftfahrer“.

 

Doch wie immer prägt das Umfeld die Ansichten. Nach dem obligatorischen Wehrdienst führte mich das Hobby weg von den großen Autos, weg von der Straße, hin zum Werksinternen E-Karren-Lenker. Die große berufliche Laufbahn wich der Entwicklung im musikalischen Bereich und dem Sammeln von Erfahrungen in der Vereinsführung.

 

So wurde dann Wolfen mein neuer Heimatort. Hier erlebte ich die großen Veränderungen in unserem Land, von denen auch Hobby und Arbeitsstelle nicht unberührt blieben. Kurz bevor meine Arbeitstelle abgewickelt wurde, verlor ich durch einen Arbeitsunfall mein rechtes Augenlicht. Die Musik, mein Hobby, gab mir die Kraft aufzustehen und Neues in Angriff zu nehmen.

 

Entscheidungen der Mitglieder und die neue Arbeitssituation führten dazu, nun doch im Bereich Musik beruflich tätig zu werden. Als Instrumentallehrer und Musikpädagoge tourte ich einäugig durch Sachsen-Anhalt.

 

Weder dies noch die Versuche in meinen einst erlernten Beruf wieder einzusteigen, konnten auf Grund des eingeschränkten Sehens von Dauer sein. Meine Erfahrung als 1. Vorsitzender eines Vereines nutzend, bemühte ich mich um eine Umschulung zum Bürokaufmann. Nicht ahnend, dass auch hier mir die Einäugigkeit für berufliche Beschäftigungsmöglichkeiten den Weg versperren sollten.

 

Den Optimismus behielt ich mir dennoch. 2000 kam nicht nur Junior auf die Welt, sondern ich heiratete auch eine Familie, die im Laufe der Zeit mir weit über den häuslichen Bereich hinaus zum wichtigsten der Welt werden sollte.

 

Weder meine Großeltern, meine Mutter, noch meine Familie waren oder sind mit Reichtum gesegnet und doch bin ich reicher wie jeder Millionär. Mir ist es gegeben verschiedene Instrumente zu spielen, Wissen zu vermitteln und Neues zu erschaffen. Ich habe eine Familie, die mein Interesse nicht nur teilt, sondern es mit mir gemeinsam in die Welt trägt.

 

Damit bleibt etwas für immer. Dies kann kein Geld der Welt ersetzen